Brutplätze für den Gänsesäger

Montage von Brutmöglichkeiten für Gänsesäger
an der renaturierten Diemel bei Warburg-Germete

Projekt, Text und Fotos: Manfred Hölker
Die Diemel bei Warburg-Germete wurde nach langjährigen Planungen im Jahr 2023/24 auf einer Länge von rund 800 m renaturiert. Die in Steinschüttungen kanalisierte Diemel wurde dabei aus ihren Fesseln befreit und darf nun freier fließen. Eine vorbildliche Umwandlung unserer Diemel in einen natürlichen Zustand. Die entstandene Vielfalt ist ein absoluter biologischer Augenschmaus: Naturerlebnis pur! Optimale Bedingungen für die gesamte Biozönose: Stillwasserzonen; aktive schnelle Strömungsbereiche; weitläufige Uferzonen; fein- und grobporige Wasserbereiche; inselartige Schotterufer; Altholz im Uferbereich; vegetationsfreie, schlammige Ufer; aufkommende, junge Gehölze; Kolke; Totholz im Fluss. Genau diese natürlichen Strukturen bieten nun vielen Fischarten die Möglichkeiten zur Fortpflanzung. Diese Reproduktion war vorher an der kanalisierten Diemel kaum möglich.

Für die Fließgewässer-Renaturierung stehen umfassende finanzielle Fördermittel zur Verfügung. Leider wurden diese finanziellen Mittel in den vergangenen Jahren nur zaghaft in Anspruch genommen. Um so mehr macht der renaturierte Diemel-Abschnitt Mut für weitere Projekte.

Eisvogel, Wasseramsel, Gebirgsstelze, Flußregenpfeifer, Flußuferläufer, Zwergtaucher und Co haben hier einen neuen Lebensraum gefunden und wurden regelmäßig beobachtet. Eine weitere besondere Vogelart unserer naturnahen Fließgewässer ist der Gänsesäger. In Westfalen brüten Gänsesäger beispielsweise an der renaturierten Ruhr bei Arnsberg. Da lag nun der Gedanke nicht fern, auch hier an der Diemel, dem Gänsesäger eine Ansiedlung zu ermöglichen.

Am 04. Februar 2025 wurden nun drei Nistkästen für Gänsesäger an der jetzt naturnahen Diemel aufgehängt. Gänsesäger besiedeln gerne reich strukturierte Fließgewässer mit alten Bäumen im Uferbereich. Die Nistkästen wurden in rund vier Meter Höhe in Erlen aufgehängt. Zwei Kästen hängen fünf Meter von der Uferlinie der Diemel entfernt. Ein Nistkasten hängt etwa 20 m vom Ufer entfernt. Bei den Nistkästen wurde darauf geachtet, dass ein freier Korridor zur Diemel und somit ein freier Anflug gewährleistet ist. Die Holzbeton-Nistkästen wurden von der Naturschutzbehörde beim Kreis Höxter finanziert. Der NEW dankt dafür der Kreisverwaltung.