NEW Exkursion zum Klinkeberg bei Erpentrup am 25.06.2022
Eine kleine Gruppe von fünf Teilnehmern traf sich am frühen Nachmittag am Klinkeberg bei Erpentrup, um v.a. das seltene und stark gefährdete Esparsetten-Widderchen (Zygaena carniolica) zu beobachten. Es lebt im Kreis Höxter insbesondere auf Kalkmagerrasen, die Raupen fressen an Saat-Esparsette (Onobrychis viciifolia) oder an Gewöhnlichem Hornklee (Lotus corniculatus). Die Falter saugen Nektar an Taubenskabiosen (Scabiosa columbaria) und anderen Kardengewächsen. Auf dem Klinkeberg konnten wir diesmal etwa 60 Falter zählen, meist sitzend auf den zahlreich blühenden Tauben-Skabiosen. Bei genauerer Suche wären sicher weitere Falter dazugekommen.
Auch ein Kleines Fünffleck-Widderchen (Zygaena viciae) konnten wir entdecken. Erfreulich war auch das Vorkommen vom Schwarzkolbigen Braundickkopffalter (Thymelicus lineola), der deutlich weniger im Kreis Höxter zu finden ist als sein enger Verwandter Thymelicus sylvestris. Zahlreich flogen große Ochsenaugen (Maniola jurtina) und Schachbrett (Melanargia galathea).
Nach den mehrjährigen Pflegearbeiten ist der Klinkeberg nun ein weitgehend offener Kalkmagerrasen mit einer z.T. typischen und artenreichen Vegetation und einem relativ hohem Blütenangebot. In Zukunft sollte eine regelmäßige Beweidung und eine teilweise weitere Entbuschung durchgeführt werden.
NEW Exkursion zum Bastenberg bei Amelunxen am 25.06.2022
Am selben Nachmittag fuhren wir noch zum Bastenberg bei Amelunxen, auf dem der NEW in den letzten Jahren mehrere Pflegemaßnahmen durchgeführt hatte. Dabei ging es diesmal v.a. darum, Informationen zu den hier vorkommenden seltenen Pflanzen und Tieren zu vermitteln. Herausragende Arten sind hier die Skabiosen-Sandbiene (Andrena marginata), das Helmknabenkraut (Orchis militaris) und die Natternzunge (Ophioglossum vulgatum). Die als ursprüngliches Farngewächs und Geophyt lebende Natternzunge erscheint im Frühjahr und stirbt im Juni oberirdisch ab. So konnten wir diesmal beobachten, dass die am Ende ihres jährlichen Lebenszyklus befindlichen Blätter ihre Sporen verbreiten. Zahlreiche Sprosse waren zu beobachten.
Foto: Armin Schwickardi
Das Helmknabenkraut war schon verblüht, die gefährdete Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea) blühte dagegen in wenigen Exemplaren. Von der Taubenskabiose, die für die seltene Skabiosen-Sandbiene die wichtige Nektarquelle ist, konnten keine Blütenstände entdeckt werden. Vermutlich blüht die Art hier später im Jahr, wenn die Sandbiene im August ihre Flugzeit hat.
Erfreulich war das Vorkommen des seltenen und gefährdeten Weißbindigen Wiesenvögelchens (Coenonympha arcania), das in mehreren Exemplaren gefunden werden konnte.
Insgesamt war das Blütenangebot am Bastenberg an diesem Tag niedrig, und auch von generell häufigen Tagfalterarten wurden nur sehr vereinzelt Individuen gefunden. Die Verbuschung nimmt in den zuvor gepflegten Bereichen teilweise wieder stark zu, sodass weitere Pflegemaßnahmen und eine nachhaltige Beweidung angestrebt werden sollten.
Zum Abschluß der Veranstaltung flog an unserem Parkplatz noch ein Großer Schillerfalter (Apatura iris) vorbei! Danach kehrte die sympathische kleine Runde noch in einem Biergarten einer Gaststätte in Amelunxen ein und ließ die Exkursion bei „einem“ kühlen Getränk ausklingen.